Haushalte

Strom und Wärme sind für Verbraucher*innen ein Low-Interest-Produkt. Daher sind Energiesuffizienzstrategien in Haushalten so zu entwickeln, dass sich (Energie-)Verbraucher*innen bewusst machen, welche Bedürfnisse und Wünsche ihnen für eine hohe individuelle Lebensqualität wichtig sind und bei welchen sie nicht auf technische Unterstützung verzichten möchten oder können. Dabei werden auch strukturell notwendige Bedarfe (haushaltsintern), z.B. aus der Versorgungsökonomie wie Heizen, Kochen und Waschen, und durch Infrastrukturen bedingte Energieverbräuche (haushaltsextern), wie beispielsweise Elektro-Warmwasser in Mietwohnungen, berücksichtigt.

Haushalte werden auf der einen Seite durch die marktüblichen und gesellschaftlich akzeptierten Geräte und Dienstleistungen beeinflusst, andererseits durch die gegebenen kommunalen Infrastrukturen. Damit Energiesuffizienz auf Haushaltsebene greift, müssen deshalb einerseits diese beiden äußeren Faktoren stimmen, andererseits aber auch haushaltsinterne Zwänge, wie beispielsweise versorgungsökonomische Pflichten und Treiber, wie persönliche Wünsche der einzelnen Haushaltsmitglieder, untersucht werden.

Projektvorhaben

Ausgangspunkt der Betrachtung des Nutzungssystems Haushalt ist eine Analyse in welchen Anwendungsbereichen und bei welchen Gerätetypen im Haushalt die größten Energiebedarfe bestehen und wo durch Energiesuffizienz, gegebenenfalls in Kombination mit Effizienz und Konsistenz, die größten Energieeinsparungen erreichbar sind. Auf Basis der Ergebnisse wird eine detaillierte kriteriengestützte Analyse der Ansatzpunkte für Energiesuffizienz durchgeführt. Nach der Analyse folgt mit dem „Neighborhood Lab“ ein qualitativer Untersuchungsblock in einer urbanen Nachbarschaft dazu wie Energie tatsächlich in Haushalten genutzt wird und in einer Fokusgruppe speziell zu Gender- und versorgungsökonomischen Fragen. Die erhofften Ergebnisse bestehen aus einem Care-Gender-Energysufficiency-Integration-Guide, Hinweisen zu politischen Instrumenten und Ansatzpunkten zur Beratung von Energie-Nutzer*innen und allgemeinen Hinweisen auf die Akzeptanz von Energiesuffizienzstrategien.

Aus einer Synthese dieser Ergebnisse sowie den Erkenntnissen auf kommunaler Ebene und Geräteebene sollen schließlich akzeptable und realisierbare Energiesuffizienzspektren und -szenarien für private Haushalte entstehen.