Mobilität

Um Menschen und Dinge von einem Ort zum anderen zu bewegen, benötigt man Energie. Heutzutage werden dazu oftmals motorisierte Fortbewegungs- und Transportmittel, wie das Auto oder das Flugzeug, genutzt.

Alternative Fortbewegungs- und Transportmittel

Dabei lassen sich kurze Strecken gut und bei Stau oft sogar schneller zu Fuß oder per Rad zurücklegen. Und mit Hilfsmitteln wie Trolleys, Anhängern oder Lastenrädern ist auch der Warentransport, vor allem im Nahbereich, gut zu bewerkstelligen.

Alternativen präferierende und unterstützende Infrastruktur

Die Attraktivität dieser Alternativen kann oft durch eine verbesserte Infrastruktur gesteigert werden. So kann alleine mit dem städteplanerischen Konzept der Stadt der kurzen Wege überhaupt dafür gesorgt werden, dass durch eine gute Erreichbarkeit wichtiger Infrastrukturen und durch geringe Distanzen der Alltag und die Freizeit auch schnell und einfach per Rad oder zu Fuß zu bewerkstelligen sind. Zusätzlich kann eine angenehme Fortbewegung per Rad und zu Fuß durch  eine enstprechend getaktete Verkehrsführung, wie immergrüne Fußgängerampeln und den Ausbau von Radwegen, Begegnungs- und Fußgängerzonen und Geschwindigkeitsbegrenzungen erleichtert werden.
Oft werden diese Alternativen präferierenden Ansätze durch solche flankiert, die den Transport und die Fortbewegung mit herkömmlichen motorisierten Verkehrsmitteln zwar nicht verbieten, jedoch deren dominante Stellung eindämmen um für die Alternativen Raum zu schaffen. Beispiele für diese flankierenden Ansätze sind unter anderem die Parkraumbewirtschaftung oder autoundurchlässige Grenzen von Stadtzonen.
Aber auch niederschwellige Angebote, wie die Bereitstellung von öffentlichen Fahrrädern, können eine flexiblere Wahl der Alternativen ermöglichen und deren Attraktivität dadurch stark erhöhen.

Alternativen erfahren

Vor allem wenn eine gute Infrastruktur gegeben ist, können dann auch temporäre Aktionen, wie autofreie Tage, autofreier Urlaub oder ein zeitlich begrenztes Autofasten, mehr noch, wenn die Führerscheinabgabe mit einem Ticket für den ÖPNV belohnt wird, die Möglichkeiten von Alternativen erfahrbar machen. Immer mehr Menschen entscheiden sich auch für einen Komplettverzicht des Autos. In Vierteln, die sich dem autofreien Wohnen verschrieben haben, sind die positiven Auswirkungen dieses Verzichts direkt erfahrbar. Kinder können durch Alternativangebote, wie dem Laufbus, schon früh erfahren, dass nicht jeder Weg mit dem Auto zurückgelegt werden muss.

Geschwindigkeit raus nehmen

In engem Zusammenhang mit den Alternativen steht auch die gewünschte Geschwindigkeit. Wer kein Problem hat langsamer zu reisen oder einen flexibleren Lieferzeitraum einzuräumen, ermöglicht entweder die Wahl einer nachhaltigen Alternative, wie dem Lastenradtransport, oder vermeidet zumindest, dass der Spritverbrauch durch die erhöhte Geschwindigkeit steigt.

Optimale Auslastung

Und wenn dann wirklich unverzichtbar, warum dann nicht pro Fahrt so viele Personen wie möglich mitnehmen? Als klassisches Beispiel ist dafür der öffentlichen (Nah-) Verkehr zu nennen, durch den viele Personen in einem Transportmittel gemeinsam befördert werden. Um dies zu fördern können Kommunen den ÖPNV gratis oder zumindest günstige Tickets und Zeitkarten anbieten. Politisch wird diese Forderung momentan durch „selbstgebastelte“ Lösungen von Initiativen, wie der Schwarz-Fahr-Versicherung oder Ticket-Teilen, unterstrichen, mit denen diese ihr Ziel schon jetzt, unabhängig vom noch nicht bestehenden Angebot, umsetzen. Doch selbst wenn ein kostenloser oder günstiger ÖPNV umgesetzt ist, muss zusätzlich durch intelligente Konzepte, wie beispielsweise in Curritiba, Brasilien, dafür gesorgt werden, dass auch lange Warte- und Reiszeiten kein Grund gegen den ÖPNV sind.
Privat können Fahrgemeinschaften nicht nur als günstige Reiseform, sondern auch für den alltäglichen Arbeitsweg eine nachhaltige und, wenn wie schon in einigen Ländern eingeführt auch noch eine Extra-Spur für voller besetzte Autos ausgewiesen wird, schnellere Alternative sein.
Wer dennoch gerne alleine reist, hat heutzutage durch ein vielfältiges Carsharing-Angebot, dennoch die Möglichkeit kein eigenes Auto besitzen zu müssen und so dafür zu sorgen, dass Energie wirklich nur für die Produktion von den Autos verwendet wird, die dann möglichst viel genutzt werden.

Wege verkürzen, vermeiden und effizient nutzen

Auch Transportwege können effizienter genutzt werden. Die Fahrt zum Supermarkt kann für diejenigen, die für einander oder zusammen einkaufen, als Transport mehrerer Einkäufe genutzt werden. Im kommerziellen Bereich können Transportunternehmen Ware liefern und auf der Rückfahrt direkt andere Waren wieder mitnehmen. Auch bei Einkaufgemeinschaften, so genannten FoodCoops, wird Ware gebündelt geliefert, wodurch die Fahrten für die Einzelanlieferungen eingespart werden können.
Durch den Erhalt von kleinen Einkaufsläden im ländlichen Raum können weite Einkaufswege vermieden werden. Alternativ können mobile Supermärkte dafür sorgen, dass lange Fahrten von vielen Menschen reduziert werden oder gar entfallen.
Die Plattform Job-Swap zielt gar darauf ab durch den Tausch von Arbeitsplätzen, die Wege aller Beteiligten so zu optimieren, dass für alle ein kürzere Arbeitswege resultiert. Immer weniger exotisch sind dagegen Video-Konferenzen durch die immer mehr Unternehmen erreichen, dass manche Wege, wie Geschäftsreisen, komplett vermieden werden können.
Auch bei der Frage was transportiert wird, gibt es viele Möglichkeiten wirklich nur das Notwendige zu transportieren. So kann man Saftkonzentrat auch direkt bestellen und das Wasser selbst vor Ort hinzufügen, welches dann nicht mehr transportiert werden muss.

 
Projekttabelle

Suffizienzansätze Beispiele, weiterführende Links

Alternativen zu herkömmlichen Verkehrsmitteln

zu Fuß
per Rad
Transporthilfsmittel Trolleys, Anhängern
Lastenrädern (leihen/ selber bauen)

Alternativen präferierende/ unterstützende Infrastruktur

auf Fußgänger und Radfahrer getaktet Verkehrsführung
Ausbau der Radwege
Autoundurchlässige Grenzen von Stadtzonen  Odense
Begegnungszonen Frankfurt
Berlin
Schweiz
Fahrrad und Fußgänger durchlässige Sackgassen Braunschweig
Fahrradparkhaus Bamberg
Hamburg-Bergedorf
Fahrrad-Infrastruktur statt Parkplätze Wien
Fahrradspur statt Autospur München
Basel
Fahrradstraße
Fußgänger-Querungsstellen
Fußgängerzonen
Geschwindigkeitsbegrenzung Paris
Immergrüne Fußgängerampeln Graz
Öffentliche Fahrräder Paris
Barcelona
Parkraumbewirtschaftung
Rad-Kummerkasten Wien
Stadt der kurzen Wege,
multizentrale Stadt
Hafen-City-Hamburg
Curitiba (Brasilien)
Barcelona (Architekt Cerdà)
Verkehrsberuhigte Bereiche

Alternativen Erfahren

Autofasten
Autofreie Tage Schweiz
Autofreier Urlaub Alpen
Autofreies Wohnen
Führerscheinabgabe gegen ÖPNV-Ticket Augsburg
Laufbus

Geschwindigkeit raus nehmen

Langsamer reisen
Flexibler Lieferzeitraum
Lastenradtransport Hauslieferung
Gewerbetransport in Berlin

optimale Auslastung

Carsharing Privat-Fahrzeuge (ver-)mieten
Privat-Fahrzeuge teilen
High occupancy vehicle line (Extra-Spur für Autos mit mehreren Mitfahrern) Madrid
Mitfahrgelegenheit BlablaCar
Firmenfahrgemeinschaft
San Fransisco
(mit festgelegten Pickup-Stellen)
ÖPNV (gratis) Baltimore (USA)
Miami (USA)
Tallin (Estland)
Winnipeg (Kanada)
ÖPNV (günstige Tickets und Zeitkarten) Schwarz-Fahr-Versicherung (Schweden, Finnland)
Ticket-Teilen (Berlin)
ÖPNV (hierarchisch) Curitiba (Brasilien)
Trampen

Entschleunigung

Langsamer reisen
Flexibler Lieferzeitraum
Lastenradtransport Hauslieferung
Gewerbetransport in Berlin

Wege verkürzen, vermeiden und effizient nutzen

Dorfläden (Einkaufsläden im ländlichen Raum) Markttreff
(Konzept zur Versorgung im ländlichen Raum Schleswig-Holstein), s´Lädele (Bodensee)
FoodCoops
Gemeinsam/
Füreinander einkaufen
Job-Swap
Kombi-Liefer-Abholservice Wertstoffbox (memo)
mobile Supermärkte
Saftkonzentrat
Video-Konferenzen