Freizeit
Allein durch die Anreise mit dem Auto und Flugzeug verbrauchen viele Menschen auch in ihrem Urlaub große Mengen an Energie. Aber auch die Ausübung alltäglicher Hobbies kann energieintensiv sein.
Anders (an-)reisen
Viele alternative Reiseagenturen, die sich dem nachhaltigen Tourismus verschrieben haben, bieten daher alternative Anreisenoptionen mit dem Bus, Zug oder Schiff, statt Flugzeug oder Privatauto an. Und auch privat organisiert können Angebote, wie Mitfahrgelegenheiten (s. Mobilität) oder bei Rundreisen Bus- oder Zugpässe, wie Interrail, eine günstige, alternative (An-)Reise ermöglichen.
Nahreisen
Diese alternativen Anreisemittel sind natürlich vor allem dann leichter in Erwägung zu ziehen, wenn statt fernen Reisezielen ein Urlaub in der Region gewählt wird. Dafür könnten Ferien-Gutscheine, wie sie in Frankreich schon für viele Angestellte angeboten werden, einen guten Anreiz bieten. Diese Gutscheine können auf französischem Territorium eingelöst werden und stärken somit vor allem den nationalen und somit häufig regionalen Tourismus.
Autofreier Urlaub (s. Mobilität)
Aber auch die Wahl der Urlaubsziele selbst kann entscheidend dafür sein ob die alternativen Reisemittel als Belastung oder Erleichterung empfunden werden. Orte und Regionen, wie die autofreien Inseln der Nordsee oder Regional-Verbünde, wie Alpine-Pearls, in denen das Auto gar nicht genutzt werden darf oder der Verzicht zumindest belohnt wird, bieten oftmals eine so gute Infrastruktur, dass der Verzicht gar nicht als solcher wahrgenommen wird, sondern sogar zur Entspannung beiträgt.
„Der Weg ist das Ziel“- bewegter Urlaub
Nach dem Motto „der Weg ist das Ziel“ in Form von Wander-, Fahrrad- oder Kanutouren können die Ferien aber auch direkt Fortbewegung und Urlaub in Einem sein. Bildungseinrichtungen, wie Schulen, können diese Konzepte weitervermitteln in dem sie beispielsweise Ausflüge als Wandertage in der Region planen statt die Kinder motorisiert zubewegen.
Alternative Unterkünfte
Viele schönen Strände und Orte dieser Welt sind in den letzten Jahrzehnten mit einer immensen Zahl von Hotels und Ferienanlagen bebaut worden; diese stehen außerhalb der Saison oft für mehrere Monate leer. Vor allem beim Städte-Urlaub gibt es jedoch die Möglichkeit temporär freistehende Zimmer zu mieten, direkt bei Menschen vor Ort über so genannte Gastfreundschaftsnetzwerke, wie Couchsurfing und Hospitality Club, unterzukommen oder gar einfach das eigene Haus mit anderen zu tauschen.
Alternative Alltags-Freizeit
Aber auch für alltägliche energieintensivere Hobbies und die Freizeitgestaltung lassen sich Alternativen finden. Fitness-Center sind in den letzten Jahren vor allem bei Menschen, die berufsbedingt viel sitzen, immer beliebter geworden. Das Boot-Camp bietet betreutes Fitness-Programm, das ganze aber gemeinsam und draußen und verzichtet damit auf die strombetriebene Infrastruktur herkömmlicher Fitness-Center.
Öffentlicher Raum
Infrastrukturell spielt sowohl für das Ausüben von Hobbies als auch die alltägliche Erholung der öffentliche Raum eine entscheidende Rolle.
Räume für alle
Gemeinschaftsräume für Veranstaltungen können dazu beitragen, dass Hobbies gemeinsam unabhängig von der finanziellen Lage der Einzelnen leichter ausgeführt werden können. Diese Räumlichkeiten könnten oftmals auch durch die Nutzung von nur temporär belegten Gebäuden bereitgestellt werden; Schulräume könnten abends so für Tanzkurse, Vereinstreffen und vieles mehr genutzt werden. Neben der Niederschwelligkeit bieten offene Werkstätten zusätzlich den Vorteil, dass viele Menschen einen Raum nutzen und der Platzbedarf für viele private Werkstätten eingespart werden kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass in diesen offenen Werkstätten das Teilen von Werkzeugen leicht umsetzbar ist (s. Konsum).
Naherholung
Auch städteplanerisch gibt es viele Möglichkeiten der Notwendigkeit der außerstädtischen Erholung entgegen zu wirken. Neben der Entschleunigung des Straßenverkehrs (s. Mobilität) können Grün- und Wasserflächen nicht nur zu einem schöneren Stadtbild beitragen, sondern auch das Leben in der Stadt attraktiver machen. Dies kann dem Verkehrsstrom der Menschen, die am Wochenende auf dem Land Natur und Ruhe suchen oder gar täglich pendeln, da sie sich ein Leben in der Stadt gar nicht vorstellen können, entgegenwirken. Immer mehr interessante Beispiele zeigen, dass diese Flächen auch durch Umnutzung von> Brachen und industriellen Hinterlassenschaften, wie alten Hochbahntrassen, entstehen können. Grünflächen können dabei gleichzeitig auch als neue, attraktivere Wege für den Fuß- und Radverkehr gestaltet (s. Mobilität), Wasserflächen weiter wichtige Beiträge zur Klimatisierung im Sommer leisten und als Regenwasserauffangbecken bei Starkregen genutzt werden.
Projekttabelle
Suffizienzansätze | Beispiele, weiterführende Links | |
Freizeit |
||
Anders (an-)reisen |
||
Alternative Reiseanbieter | ||
Reisebus | Eurolines | |
Zug | Interrail | |
Schiff | ||
Nahreisen |
||
Urlaub in der Region | Ferien-Gutscheine | |
Autofreier Urlaub |
||
autofreie Urlaubsregionen | autofreie Inseln | |
„Der Weg ist das Ziel“- Bewegter Urlaub |
||
Fahrradtouren | ||
Kanutouren | ||
Reittouren | ||
Segeltörn | ||
Wandertouren | Wandertage in der Schule | |
Alternative Unterkünfte |
||
(temporär) freistehende Zimmer mieten | Airbnb | |
Gastfreundschaftsnetzwerke | Couchsurfing Hospitality Club Servas |
|
Haustausch | ||
Alternative Alltags-Freizeit |
||
Outdoor-Fitness-Center | Boot-Camp | |
öffentlicher Raum |
||
Räume für alle |
||
Gemeinschaftsräume | Werkstätten | |
gemeinsame Veranstaltungsräume | Schulen abends nutzen (Tanzkurse/ Vereinstreffen, etc.) | |
Naherholung |
||
Grünflächen | High Line Park (New York City) Emscher Park |
|
Wasserflächen | Innerstädtische Seen (Kopenhagen) Innerstädtische Flüße (Seoul, Freiburger Bächle) |
|